Der p-Block des Periodensystems

Der p-Block umfasst (die Elemente 113 bis 118 mit einbezogen) insgesamt 36 Elemente. Früher wurden diese zusammen mit denen des s-Blocks als "Hauptgruppen-Elemente" zusammengefasst.

Die Unterschiede zwischen s- und p-Block sind jedoch ähnlich groß, wie jene zwischen p- und d-Block bzw. auch dem d- und f-Block.

Die Gemeinsamkeit mit dem s-Block ist, dass die Valenzelektronen seiner Elemente sich allesamt auf dem höchsten Orbital (und damit auf der äußersten Schale) befinden. Dies hat zwei Trends zur Folge:

Zum einen unterscheiden sich die p-Block-Gruppen stärker voneinander, als vergleichbare d-Block-Gruppen. Dabei nimmt die maximal erreichbare Oxidationsstufe von +3 bei der Bor-Gruppe bis zu jener von +8 bei den Edelgasen zu. Es werden innerhalb der Gruppen bevorzugt Oxidationsstufen betätigt, die sich zwei, vier oder sechs Ladungszahlen von der maximalen unterscheiden (Bor-Gruppe: +1, +3; Kohlenstoff-Gruppe: -4, -2, +2, +4; Stickstoff-Gruppe: -3, (-1, +1), +3, +5; Chalkogene: -2, +2, +4, +6; Halogene: -1, +1, +3, +5, +7 und Edelgase ab Xenon: 0, +2, +4, +6, +8). Dies hängt damit zusammen, dass innerhalb chemischer Verbindungen der p-Block-Elemente nur leere oder vollbesetzte p-Orbitale ausgebildet werden. Lediglich die Startglieder weichen in ihrem Verhalten von dieser Regel ab. Die Startglieder zeigen allesamt das Phänomen der Schrägbeziehung; so hat das Bor in mancherlei Hinsicht mehr Ähnlichkeit mit dem Silicium als mit dem Aluminium, der Kohlenstoff ist dem Phosphor analoger als dem Silicium usw. (Näheres siehe unter Schrägbeziehung). Ab der vierten Periode - wie auch im s-Block - nimmt die Ähnlichkeit der Gruppenhomologen dagegen  zu. So sind sich z.B. Gallium, Indium und Thallium untereinander ähnlicher als es sich Bor und Aluminium sind.

Zum anderen nimmt innerhalb des p-Blocks der Trend zum Erreichen höherer Oxidationsstufen mit zunehmenden Metallcharakater von oben nach unten ab. (Gegensatz zum d-Block). Dies hängt damit zusammen, dass bei höheren Orbitalzuständen der ns2-Zustand zunehmend stabil wird. Daher sind z.B. Thallium, Blei und Wismut in ihren zweithöchsten Oxidationsstufen (Thallium +1, Blei +2, Wismut +3) wesentlich stabiler als in ihren höchsten (da hier das Bestreben zum Auffüllen des s-Elektronenpaares besonders groß wird).

Verwandtschaft innerhalb der Perioden: Die Elemente der zweiten Periode (Bor bis Neon) unterscheiden sich sehr stark in ihren Eigenschaften voneinander. Sie zeigen mit eine stärkere Eigenschaftsänderung als die Elemente im d-Block. Diese Unterschiede nehmen innerhalb der dritten und vierten Periode immer stärker ab. So finden sich in Fortsetzung dieses Trends in der sechsten Periode die Metalle Thallium, Blei, Wismut und Polonium, die sich nicht mehr stärker als die Startglieder des d-Blocks (Scandium, Titan, Vanadium) voneinander unterscheiden.